Have any questions?
+44 1234 567 890
Mitwirkende
Brigitte Fischbacher
Christina Alvarez
Domenica Fuchs
Mischa Dell'Agnese
Reinhard Ziegler
Willy Koller
...
Niklaus Frei - am Piano
Backstage
Inszenierung - Bruno Broder
Technik - Christoph Näscher
Musik&Sound - Niklaus Frei
Bühnenbild - Köbi Rohrer
Kostüme - Julia Walser
Maske - Sandra Wartenberg
Requisiten - Myrtha Renfer
und viele helfende Hände
Der Klassiker von Bertold Brecht
im Kugl St.Gallen
Premiere 31 Dez 2006
Brecht setzte sich immens mit den eigenen Widersprüchlichkeiten auseinander. Er durchlebte selber, was er schrieb. Er sah in seiner Person und Herkunft auch seine Zeit gespiegelt: Arm und Reich, Individuum und aufkommende Massengesellschaft. Er sah sich an der Schwelle eines neues Zeitalters, jenseits von Kriegen, Hunger und Naturzerstörung. Er schrieb aus den Gegensätzen heraus Theater-Stücke, Geschichten und Gedichte für die Gegenwart.
Dabei entstanden erstaunlicherweise keine Zeitstücke oder Texte mit Verfallsdatum. Bertolt Brecht, zu seiner Zeit umstritten und heute ein moderner Klassiker, behält beim Schreiben sich selber als eigener widersprüchlicher Kontinent im Auge. Er schrieb mit dem berühmten fremden Blick. Was später sein Markenzeichen wurde, die Verfremdung auf dem Theater mit dem so genannten V-Effekt, war ihm bei jedem Stoff und Thema nur eigentliche Optik.

Im Herzen die Utopie einer besseren Welt, wunderte er sich über Kriege und Hunger. Zu Max Frisch, bemerkte er nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges einmal: «Vielleicht kommen Sie auch einmal in diese interessante Lage, dass Ihnen jemand von Ihrem Vaterland berichtet und Sie hören zu, als berichtete man Ihnen von einer Gegend in Afrika.» Spannend sind Brechts Auseinandersetzungen, wenn er in seinen Werken gleich ganze Kontinente aufeinander prallen lässt. Bertolt Brecht lebte überbordend - in seiner Widersprüchlichkeit gab er sich provokant und als letzten Individualisten.